Die Geschichte der Collies
Der Collie ist eine aus den Schottischen Highlands stammende Hunderasse, die schon im 13. Jahrhundert bekannt war. Der Collie wurde vorwiegend als Hütehund der Schäfer in den schottischen Hochmooren genutzt. Seinen Namen hat der Collie übrigens von den Schafen. Die schottischen Schafe waren schwarz und wurden Colleys genannt; ihre Hütehunde waren die Colley Dogs, ein Name, der sich später in Collie abwandelte.
Die Schäfer legten wert auf die typische Fellzeichnung der Tiere, damit sie im Hochmoor und in den Highlands besser zu erkennen waren.
Schon vor 200 Jahren hatte ihre Intelligenz einen weit über die Landesgrenzen reichenden, legendären Ruf. In seinem Buch „Dogs“, erschienen 1857, berichtete H. D. Richardson von den Heldentaten der Collies, die als typisch galten: Bei einem Unwetter hatte sich mitten in der Nacht eine Herde Schafe losgerissen und war in panischer Angst in der Berglandschaft verschwunden. Der Schäfer beklagte seinen Verlust. Doch am anderen Morgen war die Herde wieder da. Sein Collie hatte sie noch in der Nacht zusammengetrieben und sicher in den Stall geführt – ohne dass es einer Anweisung des Schäfers bedurft hätte
Die Züchter im 19. Jahrhundert wollten die Hüteeigenschaften ihrer Hunde verbessern und kreuzten ihre Hunde mit dem Barsoi. Seine Gestalt wurde größer, schlanker und der Kopf schmaler.
Königin Victoria lernte den Collie durch ihre Aufenthalte im schottischen Balmoral kennen und wurde fortan ein Förderer dieser Rasse, die sie gern und großzügig auch an Diplomaten und Königshäuser in ganz Europa verschenkte. Bis dahin war die Rasse außerhalb Schottlands weitgehend unbekannt. Berühmt wurde ihre schwarze Collie Hündin Gypsy, die 1868 im Park von Schloss Windsor beerdigt wurde. Diese Tradition führte auch Königin Elisabeth weiter fort.
Herrschaftliche Liebhaber gründeten 1840 den ,,Collie-Club" die 1858 die Anerkennung als Rasse durchsetzten. Der Collie trat 1861 erstmals auf der Birmingham Dog Show Ausstellung in Erscheinung. Von einem gewissen Herrn Siviter wurde ein Collie namens „Jeho“ ausgestellt. Er ging in der Klasse „Sheepdogs of all Varieties“ an den Start. 1871 tritt erstmals ein Collie namens „Old Cocki“ in Erscheinung, der als Stammvater aller modernen Collies gilt. Da er einen massiven, etwas plump wirkenden Körperbau und einen breiten Oberschädel, ein kurz gedrungenes Erscheinungsbild hatte, entsprach dieser Collie natürlich nicht dem heutigen Rassestandard.
In der vierten Generation wurde mit „Metchley Wonder“ jener Collie-Typ gezüchtet, der die Basis für den heutigen Standard bildete. 1881 wurde der erste Rassestandard festgelegt.
Mit der Besiedelung Australiens und Amerikas kamen Collies im 19. Jahrhundert auch in die Neue Welt, wobei man es hier weniger genau mit dem Rassestandard nahm. Die isolierte Lage einiger Farmen förderte dabei auch Farbschläge, die der Britische Collie Club bereits als unerwünscht einstufte. So gründeten die Amerikaner ihren eigenen Collieclub, der u. a. den weißen und schwarzen Collie kannte. In Australien wurde er unter anderem Stammvater des Australischen Cattlee Dog sowie des Kelpie.
Der Collie wurde als eine der ersten Rassen im Kriegs- und Sanitätsdienst eingesetzt. Vor allem die Briten arbeiteten mit Collies an weltweiten Kriegsschauplätzen. Er verrichteten sehr erfolgreich Melde- und Sanitätsdienste. Es heißt, das Collies Tausenden von Soldaten das Leben gerettet haben, indem sie trotz Lebensgefahr wichtige Meldungen oder Medikamente überbrachten oder Sanitäter auf Verletzte aufmerksam machten.